Demenzbegleitung: Zertifizierte Leistungen gemäß §§ 43b & 53b SGB XI mit Schwerpunkt Demenzbegleitung zu Hause und in Pflegeheimen in 76829 Landau und Umgebung.

Kontakt: 0176/34 34 86 74; ed.ua1749810824dnal917498108242867@1749810824gnuti1749810824elgeb1749810824zneme1749810824d1749810824.

Geduld ist die Mutter der Porzellankiste

Eine wirklich wichtige und unerlässliche Eigenschaft im Umgang mit Menschen mit Demenz ist Geduld. Das scheint für ungeduldige Menschen keine gute Nachricht zu sein. Zum Beispiel immer wieder die gleichen Geschichten zu hören und vielleicht dazu noch zu wissen, diese Geschichten stimmen nicht oder nicht ganz so, wie sie immer wieder neu erzählt werden, kann ermüdend sein und frustrieren. Kann, muss es aber nicht.

Menschen mit Demenz haben genau so wie alle Menschen den Drang nach Geschichten, die ihre Welt abbilden. Der Unterschied zu Menschen ohne Demenz ist, dass diese sich ihre Geschichten merken … so der weit verbreitete Irrglaube. Es gibt wenig unzuverlässigeres als Zeugen und das ist gut so. Warum? Weil wir in der Gegenwart leben und jede Gegenwart die Vergangenheit beeinflusst, oder sagen wir der Einfachheit wegen: die Erinnerung an die Vergangenheit. Das, was wir als Vergangenheit bezeichnen, ist ein Konzept, welches ausschließlich in der (jeweiligen) Gegenwart wirkt. Wenn wir uns genau beobachten, und das ist möglich, werden wir feststellen, dass auch unsere Geschichten über die Vergangenheit sich in kleinen Details verändern. Warum? Weil wir uns verändern. Ebenso, wie sich der Körper verändert und mit den Anforderungen jeweils anders umgeht, genau so passiert das gleiche mit dem Geist oder Bewusstsein. Eigentlich unterscheiden wir uns in der Erinnerungsfähigkeit und der Interpretation der Vergangenheit gar nicht so sehr von Menschen mit Demenz, uns fällt es bei diesen nur mehr auf, weil ihre Geschichten beginnen, nicht mehr mit unseren Geschichten übereinzustimmen … falls das jemals der Fall war. Sie haben vielleicht schon erlebt, dass in den Anfangszuständen der Demenz ihres Partners diese zwar Ihnen aufgefallen ist, anderen aber überhaupt nicht. Das liegt daran, dass auch Menschen mit Demenz über die Fähigkeit verfügen, zusammenhängende Geschichten zu erzählen.

Ein Mensch mit Demenz erkennt ebenso wie jeder Mensch Muster in seiner Welt und interpretiert diese und erzählt darüber. Es ist nicht an uns, zu entscheiden, ob diese Geschichten wahr sind oder nicht, und es ist auch nicht an uns, zu entscheiden, wann diese Geschichten wie und vor allem wie oft sie erzählt werden. Wir brauchen Geduld und zwar eine ganze Menge davon.

Am Besten lernt man Geduld durch Nachsicht und Behutsamkeit. Nachsicht und Behutsamkeit lernen wir durch die Entschleunigung unsere Gedanken und Handlungen. Entschleunigung lernt man durch Achtsamkeit. Wenn Sie beispielsweise den Klassiker aller Achtsamkeit üben, die Beobachtung des eigenen Atems, werden Sie schnell merken, dass Sie langsamer atmen, statt immer schneller und hektischer. Diese Entschleunigung gibt uns die Zeit und Gelegenheit, unseren Fokus auf den Menschen mit Demenz zu lenken. Zu dem Ganzen denken wir uns noch eine gehörige Menge an Liebe für den anderen und schon haben wir Mitgefühl in Reinform. Nur Geduld hilft uns, unsere Gedanken zu entstressen und die Ruhe einkehren zu lassen in unsere Leben mit Menschen mit Demenz. Manchmal ist der Umweg der kürzeste Weg.

»Die Menschen nehmen verschiedene Wege, um Erfüllung und Glück zu finden. Nur weil sie nicht auf deiner Straße sind, heißt das nicht, dass sie verloren gegangen sind.« Dalai Lama