Zertifizierte Leistungen gemäß § 45a SGB XI für Demenzbegleitung in 76829 Landau und Umgebung. 0176/34 34 86 74; ed.gn1748067964utiel1748067964gebzn1748067964emed@1748067964ollah1748067964.

Kontrollverlust

Es geht ein Gespenst um die Welt. Das Gespenst der Kontrolle. Und in der Tat handelt es sich dabei um das wohl häufigste und auch hartnäckigste Gerücht der Welt. Kontrolle scheint der große Menschheitstraum zu sein. Staaten wollen ihre Bürger kontrollieren, Eltern ihre Kinder und Kinder ihre Eltern. Aber alle reden von Freiheit und der Wichtigkeit, die Freiheit auch zu verteidigen. Der Widerspruch fällt selten auf.

Das erste, was in der Schlacht verloren geht, ist der Plan. Davon kann jeder, der mit kognitiv eingeschränkten Menschen arbeitet, ein Lied singen. Und trotzdem scheint es in der Demenzarbeit vorwiegend Konzepte zu geben, die Demenz, oder eher die Patienten, zu kontrollieren. Selbstverständlich geschieht das meist aus dem wohlgemeinten Grund, Hilfe zu leisten. Aber Kontrolle ist keine Hilfe, sondern ein meist aussichtsloses und von Enttäuschungen begleitetes Unterfangen, denn Demenz ist nicht kontrollierbar. Es gibt da keine Schrauben, an denen man nur ein wenig drehen muss, um das Ding zu befestigen. Wir sind keine Maschinen. Also können wir eigentlich davon ausgehen, dass die Demenz der Große Zeremonienmeister ist und den Takt vorgibt.

Diese Tatsache, einmal verinnerlicht, erspart uns eine Menge sinnloser Arbeit, Enttäuschungen und Ärger. Statt die Demenz kontrollieren zu wollen, wäre es sinnvoll, sich auf das Leben mit der Demenz einzurichten und ihr den Raum und die Zeit zu geben, die sie im individuellen Fall braucht.

Bereits diese Änderung im Denken erfordert einen anderen Umgang mit Demenz und hilft dabei, sich mit der Demenz im Leben einzurichten. Es sollte nie vergessen werden: Demenz ist nicht nur eine Angelegenheit des unmittelbar davon betroffenen Menschen, sondern immer auch die Angelegenheit aller Angehörigen.