Demenzbegleitung: Zertifizierte Leistungen gemäß §§ 43b & 53b SGB XI mit Schwerpunkt Demenzbegleitung zu Hause und in Pflegeheimen in 76829 Landau und Umgebung.

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Neu kennenlernen

Der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einschneidendste Moment im Zusammenleben mit Menschen mit Demenz ist der, wenn der andere plötzlich fragt: »Wer sind Sie denn?«, oder bereits die dem vorausgehende Stufe der sehr gravierend erscheinen könnenden Persönlichkeitsveränderungen, die beide mal mehr und mal weniger ausgeprägt erscheinen. Beide Phasen können wiederum von Phasen des scheinbar ungebrochenen Erkennens oder der Rückkehr in vorherige Persönlichkeitsmerkmale unterbrochen werden. Sätze wie: »Ich erkenne meinen Mann, meine Frau, meinen Vater oder meine Mutter nicht mehr wieder.« dürften alle Angehörigen von Menschen mit Demenz kennen. Das ist schwer zu ertragen und die Hoffnung, dass sich das wieder zum früheren Zustand, zur früheren Beziehung reguliert, ist in der Regel leider vergeblich.

Anstatt jedoch als Angehöriger ab diesen Momenten scheinbar verständlicherweise hoffnungslos zu werden, kann man, auch eingedenk der Tatsache, dass Hoffnungslosigkeit nichts besser macht, damit beginnen, den Menschen mit Demenz neu kennenzulernen. Das klingt zunächst etwas weit hergeholt, ist aber bei genauer Betrachtung zumindest eine offene Art und Weise, mit den ohnehin in Aussicht stehenden Veränderungen nicht nur des Gegenübers, sondern auch des gesamten Lebens umzugehen. Auch hierbei kann eine gute Demenzbegleitung helfen.

Wenn es Ihren Partner betrifft, verlieben Sie sich doch einfach neu. Versuchen Sie es. Wenn es ein Mensch ist, den Sie bisher geliebt haben, dann können Sie diesen Menschen auch weiterhin und neu lieben. Warum nicht? Wenn wir verstehen, dass auch für den Menschen mit Demenz alles neu ist, sogar jeder Tag, jeder Moment ein ganz neuer sein kann, so kann dies auch für Angehörige gelten. Anstatt über all die scheinbar verlorenen schönen Momente zu trauern und im Schmerz einer scheinbar hilflosen Gegenwart zu versinken, kann man zumindest versuchen, ein neues, anderes Leben neu zu (er)leben, auch wenn dieses im Vergleich zum bisherigen »normalen« anders sein wird. Denn anders wird das gemeinsame Leben ohnehin. Und auf diese Weise haben Sie zumindest die kleine, aber vielleicht entscheidende Möglichkeit, eine Menge mehr als Schmerz, Wut und Trauer zu empfinden.

Haben und üben Sie Geduld mit der Demenz, dem davon betroffenen Partner und nicht zuletzt mit sich selbst.

Ich weiß, das klingt schwer und die Ansicht, die eigene Veränderung würde die Demenz des anderen nicht oder nur kaum zum Positiven beeinflussen, erscheint logisch, aber Demenz ist nicht logisch. Das Leben ist nicht logisch. Wir haben jedoch die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie uns die Geschehnisse des Lebens beeinflussen:

»Die Übung in Geduld bewahrt uns vor dem Verlust unserer Gelassenheit. Dadurch haben wir die Möglichkeit unser Urteilsvermögen zu trainieren, selbst in sehr schwierigen Situationen. Es gibt uns inneren Raum. Und durch diesen Raum gewinnen wir ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung, welche uns erlaubt auf Situationen in angemessener Weise reagieren zu können. Mitfühlend, anstatt durch unsere Wut und Verärgerung getrieben.« Dalai Lama