Demenzbegleitung: Zertifizierte Leistungen gemäß §§ 43b & 53b SGB XI mit Schwerpunkt Demenzbegleitung zu Hause und in Pflegeheimen in 76829 Landau und Umgebung.

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Professionelle Nähe

Im Gesundheitsbereich spricht man intern von professioneller Distanz zwischen dem Menschen, um dessen Gesundheit es gerade geht, und demjenigen, der an dieser Stelle entsprechende Hilfeleistungen anbietet. Diese Methode beruht also auf der einseitigen Annahme des Hilfeleistenden, es sei möglich, zwischen sich und dem Hilfebedürftigen eine Distanz aufrechtzuerhalten, während man ihm mit professionellen Mitteln hilft. Begründet wird dieses Konzept mit der weiteren Annahme, durch diese Distanz könne sich der Hilfeleistende vor emotionaler Überlastung schützen. Bei der professionellen Distanz handelt es sich also im Prinzip um nichts anderes als eine psychologische Schutzkleidung. Man schützt sich vor den emotionalen Wirkungen der Krankheit des Hilfesuchenden, während man ihm helfen will. Ohne Zweifel kann das ein sinnvoller Ansatz sein, wenn er für den Hilfeleistenden funktioniert.

Ich favorisiere das weitergehende Konzept der professionellen Nähe. Was bedeutet professionelle Nähe? Meine Ausbildung in der buddhistischen Lehre beruht konsequenterweise auf der Grundlage des Buddhismus: das Mitgefühl. Mitgefühl ist nicht zu verwechseln mit Mitleid. Während uns das Mitleid – dem Begriff nach – mitleiden, also stellvertretend leiden lässt, gibt uns Mitgefühl die Möglichkeit des Fühlens mit dem anderen, jedoch ohne stellvertretend leiden zu müssen. Während Mitleid einem von z.B. einer Krankheit Betroffenen in keiner erkennbaren Weise helfen kann, ermöglicht Mitgefühl einem Hilfeleistenden das emotionale Eingehen auf den Hilfebedürftigen, ohne jedoch dessen Leid auf sich selbst zu projizieren.

Beruht eine Hilfeleistung also auf Mitgefühl, hier als professionelle Nähe bezeichnet, können wir sowohl die Distanz selbst als auch das oft damit verbundene Gefühl des Hilfesuchenden vermeiden, seine Hilfebedürftigkeit sei eigentlich eine Belastung für andere, speziell eine Belastung für Angehörige.

Während also Hilfeleistende, die dem Hilfebedürftigen familiär nicht nahe stehen, sich durchaus eine professionelle Distanz leisten können, ist eine solche bei Angehörigen und gerade unmittelbaren Angehörigen wie der Ehefrau oder dem Ehemann oder den eigenen Kindern unmöglich. Und hier setzt das Konzept der professionellen Nähe an, indem es auch und vor allem die nahen Angehörigen des Hilfesuchenden einbezieht.

Das bedeutet für meine Arbeit der Demenzbegleitung, dass ich nicht nur den Menschen mit Demenz begleite, sondern auch dessen unmittelbare Angehörige. Meiner Erfahrung nach ist der Anteil der Begleitung eines Menschen mit Demenz durchaus gleichwertig an Qualität und Quantität der Begleitung der Angehörigen. Was also nach außen manchmal auch als bloßes Dasein für den Menschen mit Demenz aussieht, ist im Kern ein sehr aufwendiger Prozess der Arbeit mit Menschen an sich.

»Wir sollten unsere einzigartige menschliche Intelligenz nutzen, um Herausforderungen zu lösen, denen wir gegenüberstehen, und niemals aufgeben oder uns sagen, dass es keine Hoffnung gibt. Wenn wir ein positives Ziel haben und gut motiviert sind, das Wohlergehen anderer zu suchen, egal wie schwierig es zu erreichen ist, können wir entschlossen bleiben.« Dalai Lama